SPACs boomen insbesondere in den USA
Im Jahr 2020 wurden 248 SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) an den US-Börsen notiert. Damit überstieg die Zahl der SPAC-Notierungen sogar die Anzahl der regulären klassischen IPOs auf dem US-Kapitalmarkt. Eine SPAC bzw. ein Akquisitionszweckunternehmen ist eine Mantelgesellschaft ohne eigenes operatives Geschäft. Einziges Ziel dieser Mantelgesellschaft ist es, durch einen Börsengang Kapital einzusammeln um damit ein nicht-börsennotiertes Unternehmen zu übernehmen und dieses mittelbar an die Börse zu bringen. Das übernommene Unternehmen kommt so an frisches Kapital, ohne die strikten Regeln eines traditionellen Börsengangs einhalten zu müssen. In Deutschland spielten diese Art der Börsenvehikel in der Vergangenheit keine große Rolle – Anfang 2021 ging mit der Lakestar SPAC I allerdings das erste deutsche SPAC seit zehn Jahren an die Frankfurter Börse.Eine weitere Möglichkeit des Börsendebüts ist eine Direktplatzierung – ein sogenanntes „Direct Listing“. Im Jahr 2018 entschied sich der schwedische Musik-Streamingdienst Spotify für einen solchen Börseneinstand ohne Kapitalerhöhung. Das Unternehmen verzichtete – wie beim traditionellen Börsengang üblich – weitgehend auf die Betreuung durch Investmentbanken und platzierte bereits bestehende Anteilsscheine direkt an der New York Stock Exchange (NYSE).